Bambule bei Brittbee
Jedes Jahr das gleiche Dilemma: Walpurgis zu Mama auf den Brocken? Oder Berlin brennend am 1. Mai?
Dieses Jahr hatte ich noch zusätzlich Hamburg mit Ü. oder Frankfurt mit dem wunderbaren Mann im Angebot. Hm.
Autonome in Bewegung..., ich muss gestehen, dass hat mehr gelockt als alles andere. Nun, nicht wirklich mehr als dieser wunderbare Mann, aber zu leicht soll man's den Männern eh nicht machen. Und darum habe ich allen abgesagt und ein Date mit meiner Stadt vorgezogen.
Gestern Abend im Friedrichshain, auf dem Weg ins "Watergate", war die Energie schon zu spüren.
Ich fühlte mich wieder an den 30. April 1995 erinnert. Damals habe ich in der Knaackstraße, direkt mit Blick auf den Kollwitzplatz gewohnt.
Irgendwann zuvor im April hatte der bundesweite "Autonomie-Kongreß" in Berlin stattgefunden. Die Stimmung in der Stadt war von diesem Ereignis noch "vorgeglüht"
Am Vorabend des 1. Mai gab es das traditionelle Walpurgisfeuer und die Leute aus dem heute nicht mehr existenten Kiez feierten. Ich mittendrin, wo gekokelt wird, bin ich nicht weit. Es war ein schönes Feuer, ich hab´s knutschend genossen. Aber die Stimmung war seltsam, weil wirklich viele Polizisten lauerten, dass was passierte. Ich weiß nicht, wann es kippte. Ich kann nicht von großen Provokationen von Seiten der Linken berichten. Irgendwann haben Polizisten das Feuer gelöscht. Und irgendwie flogen erste Flaschen und Steine.
Dann ging es rasend schnell. Als Wasser und Tränengas abgeschossen wurden, war ich wirklich irritiert, denn es waren viele Familien aus dem Kiez mit ihren Kindern da. Panik brach aus. Es hat sich angefühlt wie David gegen Goliath. Als Tränengas ins Spiel kam, habe ich schnell das Weite gesucht, denn ich war schon immer schlecht im Werfen und Zielen.
Von meinem schützenden Balkon habe ich zugesehen und hab noch zwei Punks mitgenommen, einer hieß Kaos (mit K). Europaletten von umliegenden Baustellen wurden brennende Barrikaden, Bauwagen und Autos wurden umgeschmissen, die Leute im Dutzend festgenommen.
Stundenlang knallte es in meinem sonst so idyllischen Kollwitz-Kiez heftig. Und ich habe dokumentiert, alles fotografiert und gefilmt. Muss ich mal wieder rauskramen
Das Haus gibt es heute nicht mehr, genauso wenig, wie es die Stadt noch gibt. Berlin ist eine andere geworden. Doch immer am 1. Mai hat die Luft dieses Flirren. Ich war heute in Kreuzberg unterwegs. Und geh gleich wieder.
Macht bestimmt Spaß, mit einem brennenden Auto nach Hause zu fahren...
Dieses Jahr hatte ich noch zusätzlich Hamburg mit Ü. oder Frankfurt mit dem wunderbaren Mann im Angebot. Hm.
Autonome in Bewegung..., ich muss gestehen, dass hat mehr gelockt als alles andere. Nun, nicht wirklich mehr als dieser wunderbare Mann, aber zu leicht soll man's den Männern eh nicht machen. Und darum habe ich allen abgesagt und ein Date mit meiner Stadt vorgezogen.
Gestern Abend im Friedrichshain, auf dem Weg ins "Watergate", war die Energie schon zu spüren.
Ich fühlte mich wieder an den 30. April 1995 erinnert. Damals habe ich in der Knaackstraße, direkt mit Blick auf den Kollwitzplatz gewohnt.
Irgendwann zuvor im April hatte der bundesweite "Autonomie-Kongreß" in Berlin stattgefunden. Die Stimmung in der Stadt war von diesem Ereignis noch "vorgeglüht"
Am Vorabend des 1. Mai gab es das traditionelle Walpurgisfeuer und die Leute aus dem heute nicht mehr existenten Kiez feierten. Ich mittendrin, wo gekokelt wird, bin ich nicht weit. Es war ein schönes Feuer, ich hab´s knutschend genossen. Aber die Stimmung war seltsam, weil wirklich viele Polizisten lauerten, dass was passierte. Ich weiß nicht, wann es kippte. Ich kann nicht von großen Provokationen von Seiten der Linken berichten. Irgendwann haben Polizisten das Feuer gelöscht. Und irgendwie flogen erste Flaschen und Steine.
Dann ging es rasend schnell. Als Wasser und Tränengas abgeschossen wurden, war ich wirklich irritiert, denn es waren viele Familien aus dem Kiez mit ihren Kindern da. Panik brach aus. Es hat sich angefühlt wie David gegen Goliath. Als Tränengas ins Spiel kam, habe ich schnell das Weite gesucht, denn ich war schon immer schlecht im Werfen und Zielen.
Von meinem schützenden Balkon habe ich zugesehen und hab noch zwei Punks mitgenommen, einer hieß Kaos (mit K). Europaletten von umliegenden Baustellen wurden brennende Barrikaden, Bauwagen und Autos wurden umgeschmissen, die Leute im Dutzend festgenommen.
Stundenlang knallte es in meinem sonst so idyllischen Kollwitz-Kiez heftig. Und ich habe dokumentiert, alles fotografiert und gefilmt. Muss ich mal wieder rauskramen
Das Haus gibt es heute nicht mehr, genauso wenig, wie es die Stadt noch gibt. Berlin ist eine andere geworden. Doch immer am 1. Mai hat die Luft dieses Flirren. Ich war heute in Kreuzberg unterwegs. Und geh gleich wieder.
Macht bestimmt Spaß, mit einem brennenden Auto nach Hause zu fahren...
brittbee - 1. Mai, 21:16
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