arboretum - 5. Apr, 14:19

Oh, väterlicherseits hatte ich auch eine schöne, aber kalte Großmutter. Die sehr jähzornig gewesen sein muss, das habe ich aber erst nach ihrem Tod erfahren. Wir kannten sie nur als die Großmutter, bei der man sich vorbildlich benehmen musste. Nicht, dass sie nicht lieb zu uns gewesen wäre, aber eben nicht herzlich, wie die andere. Wahrscheinlich kein Zufall, dass in der Wohnung meines Vaters nicht ein einziges Bild von ihr zu finden ist, wohl aber von seinem Vater. Der scheint nett und großzügig gewesen zu sein - leider wuchs mein Vater als Halbwaise auf.

Ich glaube, "Strategie" lohnt nicht wirklich, eben erhielt ich per E-Mail eine ziemlich vernichtende Kritik einer Freundin, die das Buch auch gerade liest, schon auf Seite 169 und reichlich angenervt von der auktorialen Erzählperspektive ist. Denn wie sie zu Recht sagt: Man braucht nicht wirklich jemanden, der einem immerzu sagt, wie man Handlung und Personen bewerten soll. Investieren Sie das Geld vielleicht besser in "Amateure". Ich kenne das Montagsmädchen leider noch nicht, das Kino, das früher seine Filme zeigte, gibt es hier leider nicht mehr. Dabei hätte ich Adrienne Shelly schon ganz gerne mal wiedergesehen.

Was die männliche Einbildung angeht, kann ich es mir, glaube ich, inzwischen herleiten, wie es wohl dazu kam. Da hat jemand wahrscheinlich das Falsche zusammengerechnet und ist prompt zu einem komischen Ergebnis gelangt. Und da man mich mit wilden Vermutungen in letzter Zeit generell etwas überstrapaziert hat, bin ich halt gleich hochgegangen. Nun ja, vielleicht renkt es sich auch wieder ein. Ist ja nicht so, dass man mit mir nicht reden könnte.

brittbee - 5. Apr, 17:06

Meine Großmutter väterlicherseits war ebenfalls sehr schön- und magersüchtig. Wir Kinder wurden immer mit Bergen von Pralinen beschenkt, die meine Mutter noch am Haus meiner Großeltern in die Tonne warf. Spricht auch Bände. Mein Opa war Alt-Nazi, in einer schlagenden Verbindung und leidenschaftlicher Jäger. Überall Geweihe. Er hat meiner Schwester mal ein Wildschwein geschenkt. Die war mäßig begeistert, aber als wir letztes Jahr das Fell auf dem Dachboden fanden und es bei Ebay verkloppten, war sie post mortem recht dankbar ;-)

Als ich anfing zu fechten hat mein Großvater mir ein sehr wertvolles Florett aus dem Familienbesitz geschenkt. Der Beginn einer großen Leidenschaft, auch wenn ich Sport sonst überflüssig finde. Aber das ist auch das einzig Positive, das ich mit ihm in Verbindung bringe.
Dass mein Vater seine Eltern nicht gesiezt hat, war inkonsequent. Atmosphärisch wäre es stimmig gewesen. Ein nettes Pärchen. Aber mittlerweile sind die Beiden, wie man in meiner Heimat so schön sagt „unterm Torf“. Unglücklich gelebt, unglücklich gestorben. Ich nehme mir gern ein Beispiel an Ihnen. Wie ich es nie und nimmer machen will.

Ich lese seit gestern „The Fortress of Solitude“ von Jonathan Lethem.
Ein Geschenk meines Exfreundes, der mich, wie ich merke, gut kennt. Ich habe erst ein paar Seiten gelesen, aber irgendwie verspüre ich eine gewisse Erleichterung. Vielleicht weil der Autor sich, genau wie ich derzeit, intensiv mit seiner Kindheit und der eigenen Familie auseinandersetzt. Und der Lebensstil seiner hippiesken Familie der meinen so gleich. Da fühle ich mich schon gar nicht mehr so anders. „Strategie“ bleibt auf der Liste, ich lese ab und an auch gern ein schlechtes Buch. Eigentlich habe ich mich momentan auf deutsche Autoren kapriziert. Haben Sie hier irgendwelche Tipps? Ha, listig wie ich bin habe ich „Amateure“ auf Firmenkosten besorgt. Schadet nix.

Die Männer nerven mich momentan total. Ich habe momentan eine etwas schwierige Dreier-Konstellation am köcheln. Einen wollte ich, da wollte er nicht so recht. Alte Liebe im Kopf etc. bla bla. Dann halt nicht. Und als sein bester Freund reges Interesse zeigte und ich es auch erwiderte, war er plötzlich sehr interessiert. Und ist seit ein paar Wochen intensiv bemüht. Er ist der Schönere von Beiden. Aber der beste Freund erinnert mich verdammt an meinen Vater (jaja, ich weiß, Freud und so…) und ist ein hoch komplizierter, sensibler und labiler Mann. Genau das, wofür ich empfänglich bin. Am Wochenende sind beide in Berlin. Man wird sehen. Oh, das Leben strengt mich so an. Und wie immer kann ich Hilde, die große Knef zitieren: Ich möchte mich gern von mir trennen. Wenn möglich auf längere Zeit.

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