Alles was mir lieb und teuer ist sollte vor der Look-a-like Party vor trunkenen Bloggern und grobmotorischen Freunden gerettet werden. Also hängte ich meine Bilder ab, räumte mein liebstes Porzellan, die Perlen meiner Plattensammlung, meinen Schmuck und alles, was mir sonst noch wertvoll schien in meine Rumpelkammer neben der Küche. Drehte den Schlüssel und verwahrte ihn sorgsam. Warum erzähle ich das, Wochen nach der Party? Weil ich den Schlüssel so sorgsam verwahrt habe, dass ich immer noch suche.

In der Kammer befinden sich zudem meine Werkzeuge, Vorräte, Staubsauger, Bügeleisen und Equipment für jedes meiner Hobbies. Verzweifelt suche ich jeden Winkel meiner Wohnung ab, wieder und wieder. Leihe mir Diebeswerkzeug und jammere allen die Ohren voll. Meine Kollegen spotten und Marek, das Faktotum der Firma und polnischer MC Gyver bietet mir seine rabiaten Methoden an. Rettung naht auf überraschendem Wege; eine Kollegin lachte nicht, sondern zitierte ihren Mann herbei. Der ist Mitglied bei den "Sportsfreunden der Sperrtechnik" . Hier trifft man sich regelmäßig, um Schlösser schlüssellos zu öffnen. Als Hobby. Und ich dachte schon, ich würde meine Freizeit mit seltsamen Interessen verplempern. In den nächsten Tagen werde ich ein paar der Mitglieder am Spreeufer zu Besuch haben und mein Leiden hat hoffentlich ein Ende. Ich werde berichten.

Freitag noch im Briefkasten und heute schon im Ohr "A Silver Mount Zion"- The Triumph of our tired eyes". Danke Ian.