Seit zwei Tagen bekomme ich die Nase nicht mehr aus diesem Buch. Wo ich stehe und gehe wird gelesen. Kein Drama, kein Thriller und auch nicht das Leben dieses nervtötenden kleinen Zauberers fesseln mich. Sondern ein Stoff, gegen den ich mich bis vor Entdeckung dieses Schatzes verweigert hätte. Was Kolonnen von Lehrern und Professoren nicht gelang, schafft eine 19-jährige Berlinerin. Ich widme mich freiwillig und begeistert einer Naturwissenschaft, um präzise zu sein: der Quantenphysik.
Vor ein paar Wochen landete ein Exemplar von
„Skurrile Quantenwelten“ der Autorin Silvia Arroyo Camejo auf meinen Schreibtisch und wurde dort mit spitzen Fingern hin und her geschoben. Bis ich mich vorgestern überwand und einfach mal Kapitel 1 (Licht und Materie) ihn Angriff nahm. Und seitdem bin ich entflammt. Zugegeben, ich lese jede Seite mindestens zweimal. Und verstehe bestimmt nicht so viel, wie ich mir einbilde. Aber Silvia Arroyo Camejos Stil ist so mitreißend und es gelingt ihr, komplexe Zusammenhänge einfach darzustellen, dass die Heisenbergsche Unschärfenrelation, das EPR-Paradoxon und Schrödingers Katze mir wie schöne ferne Welten erscheinen, in die ich reisen darf.
Also, eine warme Empfehlung selbst für den größten Mathe- und Physikmuffel. Einfach mal die verschlafene Hirnhemisphäre in Gang bringen und für traffic im Corpus callosum sorgen kann richtig Spaß machen.
Was habe ich eigentlich mit 19 im Kopf gehabt? Nichts halb so Sinnvolles, that much is sure.