Drei Haselnüsse für die Spreepiratin
Neulich hatte ich Besuch von Petra aus Prag, der bildschönen Freundin meines Freundes Ian. Zu später Stunde und bei reichlich Rotwein sprachen wir über die tollen TV-Produktionen der tschechischen Barrandov-Filmstudios.
„Luzie, der Schrecken der Straße“, „Die Tintenfische aus dem zweiten Stock" und der heiß geliebte „Pan Tau“ haben uns als Kinder gleich begeistert, egal wie unterschiedliche unsere Welten waren. Stundenlang haben Petra und ich an dem Abend über die Figuren und Gags geplaudert, uns der Geschichten erinnert und die bedauernswerten britischen und holländischen Freunden, die mit am Tisch saßen, verwundert. Sie verstanden ja nicht, wovon wir sprachen…
Die romantischen tschechischen Märchen gefielen meiner Schwester, ich mochte es lieber frech.
Aber „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ lieben wir beide bis heute und sehen es jedes Weihnachten gemeinsam. Und schon als Kinder haben Schwesterchen und ich erkannt: Was wirklich zählt, sind gute Freunde. Ein hübsches Kleid macht manches leichter. Und Traumprinzen sind oft fad.
Als Petra zurück nach Prag reiste, fand ich am Abend in der leeren Wohnung eine schöne gemalte Karte und daneben- drei Haselnüssen an einem Zweig. Gestern fiel mein Blick aufs Klavier und da liegen sie noch. Ungeöffnet, irgendwie ratlos. Es fehlt mir an Ideen, ich will doch meine magischen Wunsch-Nüsse nicht verplempern. Was brauche ich schon…Eine Kutsche? Ein Kleid? Einen langweiligen Prinzen ganz sicher nicht.
brittbee - 15. Nov, 11:03
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