Gelegentlich verliere ich in meiner kleinen Welt den Überblick. Der Vorteil ist, dass mich darum immer wieder Überraschungen erwarten. Zwar gern mal in Form einer vergessenen Rechnung oder liegen gelassener Gegenstände in öffentlichen Verkehrsmittel.

Aber letzte Woche wartete eine Wunderdose: ein vergessener Film in der alten schrabbeligen Minox meines Vaters. Ich habe irgendwann mal rumgeknipst um zu gucken, wie die Bilder werden. Keine Meisterwerke, nur Schnappschüsse mit den Freunden. Und die Kamera spinnt ein wenig, leider sind die Bilder qualitativ nicht gut. Aber ich hatte beim Ansehen meinen Spaß. Denn viele der kleinen Begebenheiten, die ich irgendwann im Mai oder Juni festgehalten haben muss, erinnerte ich gar nicht mehr. Was mir mal wieder beweist, dass mein Leben wohl doch nicht so öde ist wie ich manchmal frustriert denke.

Meine Mutter schlägt mich um Längen. Sie hat einen Film mal 15 Jahre später entwickeln lassen. Die Freude war groß als Schwesterchen und ich uns im Schneeanzug beim Rodeln bewundern durften. Ich mache das jetzt öfter. Freude auf Reserve, in kleinen Dosen.