Die schönsten Erinnerungen. Am langen Ende. Nach den Schrecklichkeiten und dem Zerrenden und Zerreissen. Angeblich waren ja Richard Burtons letzte Worte "Ich wollte, die fette Schlampe wäre hier."
Man könnte es vielleicht charmanter ausdrücken, aber ein walisischer Bergarbeitersohn drückt seine Liebe vielleicht gerade genau so aus. Schön, daß Sie sich die Ketten auf eine domestizierte Art und Weise bewahren konnten.
Ich habe meine schon vor langen Jahren gelöst.
solche saudummen sprüche waren nicht burtons stil. elend kolportiert, wer schreibt so einen dreck? es ist keinesfalls dokumentiert, was er zuletzt hörbar gesprochen hat, er starb an einer gehirnblutung. aber er schrieb noch währenddessen.
[ auszug aus melvyn braggs biographie von richard burton ]
(...) "auf richards nachttisch lag sein notizblock. er schrieb mit roter tinte darauf, wachte oft mitten in der nacht auf und brachte einen gedanken zu papier. diese zeilen hatte er in der letzten nacht geschrieben.
die vielfalt der meere strömt über von blut,
die grünen färben sich rot.
morgen und morgen und morgen...
unsere feste sind aus...
schließt die pf...
die letzte zeile bricht ab. die blutgefäße barsten und strömten in das gehirn" (...)
dieser walisische bergarbeitersohn hatte eine klasse, von der mancher ambitionierte schreiberling sein leben lang nur träumen kann.
so einen quatsch kann man an sich nur schreiben, wenn man sich so gar nicht mit ihm befasst hat. könnte direkt aus der bildzeitung sein. die hat sich ja auch nur für die spektakulären auseinanderset- zungen zwischen den beiden interessiert. dass sie furios streiten konnten ist unbenommen, aber wer mit einem funken leidenschaft im leib kriegt das nicht hin. das einzig beneidenswerte an dieser konstellation war die intensität der erotischen anziehung zwischen den beiden. ja, das ist schon eine menge. aber wer hätte auch das nicht schon erlebt. nur nicht in der öffentlichkeit hochgeschaukelt breitgetreten.
tut mir leid, wenn ich an dieser stelle kein süßholz raspeln kann (was ich durchaus lieber mache), aber solche platten, wenn auch sicher irgendwie gutgemeinten klischees zu verbreiten, finde ich nicht so richtig witzig. ich habe meinen idolen gegenüber einen gewissen beschützerinstinkt ;-) hugh.
Ach, nun. Auch wenn ich Burton toll finde, ist es mir prinzipiell völlig egal, was wohl seine letzten Worte waren. Von uns war ja keiner dabei. Ich finde den Spruch auch garn icht so "saudumm". Uncharmant, derb, sicher. Denoch klingt er in meinen Ohren ehrlicher als ein Shakespeare-Sonett, was ich ihm auch zugetraut hätte. Den Auszug aus dieser Biografie bezweifel wiederum ich - jedenfalls scheint mir der deutende Satz am Ende und seine Todesursache etwas zu passend zu seinen (angeblich) letzten Zeilen. (Auch wenn M.B. ein honoriger Typ zu sein scheint, keine Frage.)
Die Anekdote erzählte mir eine glühende Burton-Verehrerin, keine Ahnung, vielleicht hatte sie ihn vom Boulevard. Wie auch immer: Ich lese einen solchen Satz in einer solchen Situation gesprochen nicht auf seiner oberflächlichen Bedeutungsebene. Ich sehe Konnotationen darin, die mir (und da schwingt sicher die Kolportage dieser Taylor-Burton-Exzesse mit) tatsächlich zärtlicher erscheinen als so manche Blumengirlande um eine Asterix-Sprechblase.
Ich treffe mich aber auch gerne bei Sonnenaufgang im Park mit Ihnen. Pistolen, oder meinetwegen Degen.
ha!
degen.
das geschriebene ist weitaus weniger anzuweifeln als der proletenspruch. aber wenn er ihnen dadurch 'kerniger' erscheint. aber bitte doch. jedem sein burton und das klischee, das er braucht;
as you like it ;-) gossensprache hat durchaus einen eigenen reiz, den man niemals ausklammern sollte - aber dafür war ihm die sache dann doch zu ernst. unterstelle ich einfach so. das war nicht die art magnetismus, der klebstoff, der die beiden verband. taylor hat sich nicht masochistisch an beleidigungen aufgegeilt. wo es doch viel mehr bringt, andere kleine schmutzigkeiten zu zelebrieren. ich meine trotz allem - sie waren ja nicht b l ö d .
Gaga und Herr Kid liefern sich alle 50 Tage im Leben meiner unbedeutenden Jolle ein Degengefecht, dass es in sich hat. Ich liebe es! Ich biete mich der Frau Gaga als Sekundantin an und werde beim nächsten Duell Ihre Waffe tragen. Ich rate zu Rapieren und nicht zu Degen, denn ein Blogger braucht seine Finger bekanntlich dringend.
"Ich wollte, die fette Schlampe wäre hier." klingt in meinen Ohren übrigens eher zärtlkich als ordinär. Aber ich glaube nicht, dass er´s gesagt hat. Alle guten Männer sind tot, so ein Dreck.
Man könnte es vielleicht charmanter ausdrücken, aber ein walisischer Bergarbeitersohn drückt seine Liebe vielleicht gerade genau so aus. Schön, daß Sie sich die Ketten auf eine domestizierte Art und Weise bewahren konnten.
Ich habe meine schon vor langen Jahren gelöst.
[ auszug aus melvyn braggs biographie von richard burton ]
(...) "auf richards nachttisch lag sein notizblock. er schrieb mit roter tinte darauf, wachte oft mitten in der nacht auf und brachte einen gedanken zu papier. diese zeilen hatte er in der letzten nacht geschrieben.
die vielfalt der meere strömt über von blut,
die grünen färben sich rot.
morgen und morgen und morgen...
unsere feste sind aus...
schließt die pf...
die letzte zeile bricht ab. die blutgefäße barsten und strömten in das gehirn" (...)
dieser walisische bergarbeitersohn hatte eine klasse, von der mancher ambitionierte schreiberling sein leben lang nur träumen kann.
so einen quatsch kann man an sich nur schreiben, wenn man sich so gar nicht mit ihm befasst hat. könnte direkt aus der bildzeitung sein. die hat sich ja auch nur für die spektakulären auseinanderset- zungen zwischen den beiden interessiert. dass sie furios streiten konnten ist unbenommen, aber wer mit einem funken leidenschaft im leib kriegt das nicht hin. das einzig beneidenswerte an dieser konstellation war die intensität der erotischen anziehung zwischen den beiden. ja, das ist schon eine menge. aber wer hätte auch das nicht schon erlebt. nur nicht in der öffentlichkeit hochgeschaukelt breitgetreten.
tut mir leid, wenn ich an dieser stelle kein süßholz raspeln kann (was ich durchaus lieber mache), aber solche platten, wenn auch sicher irgendwie gutgemeinten klischees zu verbreiten, finde ich nicht so richtig witzig. ich habe meinen idolen gegenüber einen gewissen beschützerinstinkt ;-) hugh.
Süßholz schmeckt doch eh nicht
Die Anekdote erzählte mir eine glühende Burton-Verehrerin, keine Ahnung, vielleicht hatte sie ihn vom Boulevard. Wie auch immer: Ich lese einen solchen Satz in einer solchen Situation gesprochen nicht auf seiner oberflächlichen Bedeutungsebene. Ich sehe Konnotationen darin, die mir (und da schwingt sicher die Kolportage dieser Taylor-Burton-Exzesse mit) tatsächlich zärtlicher erscheinen als so manche Blumengirlande um eine Asterix-Sprechblase.
Ich treffe mich aber auch gerne bei Sonnenaufgang im Park mit Ihnen. Pistolen, oder meinetwegen Degen.
degen.
das geschriebene ist weitaus weniger anzuweifeln als der proletenspruch. aber wenn er ihnen dadurch 'kerniger' erscheint. aber bitte doch. jedem sein burton und das klischee, das er braucht;
as you like it ;-) gossensprache hat durchaus einen eigenen reiz, den man niemals ausklammern sollte - aber dafür war ihm die sache dann doch zu ernst. unterstelle ich einfach so. das war nicht die art magnetismus, der klebstoff, der die beiden verband. taylor hat sich nicht masochistisch an beleidigungen aufgegeilt. wo es doch viel mehr bringt, andere kleine schmutzigkeiten zu zelebrieren. ich meine trotz allem - sie waren ja nicht b l ö d .
"Ich wollte, die fette Schlampe wäre hier." klingt in meinen Ohren übrigens eher zärtlkich als ordinär. Aber ich glaube nicht, dass er´s gesagt hat. Alle guten Männer sind tot, so ein Dreck.