und dunkelgrau in mir. Die Winterdepression hat mich im Würgegriff und zieht langsam zu. Es helfen weder Schokolade noch Lieblingsfilme, auch kein Alkohol, kein Sushi, kein Abend mit Freunden. Ja, nicht mal ein heißes Bad, das sonst jedes Elend von mir wäscht.

Aber eben hat sie an die Bürotür geklopft, die Sonne. Tulpen, Anemonen und Osterglocken. Und Ranunkeln, meine liebsten. Ein riesiger Strauß Frühling auf dem Schreibtisch.

Das ist mehr Sonne als ich verdiene. Ich nehme sie trotzdem. Kommt ja nicht von irgendwem.

nicht nichts
ohne dich
aber nicht dasselbe

Wenn ich seine Meinung hören wolle, palavert er in der Konzertpause, müsse die Geschichte auf hoher See enden. Mit einer Böe, die in die Segel schießt und das Boot sinken lässt. Heftig wie der Anfang von Shakespeares „the tempest“.

Das will ich nicht hören. Aber warum diskutiere ich mit ihm, ausgerechnet ihm, das Ende Meiner Geschichte? schießt es mir mitten in Beethovens Prometheus Ouvertüre in den Kopf. Müsste ich doch besser wissen dass unsere Auffassung von einem guten Finale nicht unterschiedlicher sein kann.

Große Melancholie ertrag ich nicht murmel’ ich später vor der verregneten Philharmonie und blicke auf meine nassen Schuhe. Nur kleine und flache Gefühle. Und ärgere mich sofort über meinen plumpen Zynismus. Er weiß es besser. Schließlich haben wir einander damals auf einem blutigen Schlachtfeld bekämpft.
Love is not a victory march. Ha ha.