Shooting under fire
Nachdem die DVD seit nunmehr einem Jahr ungesehen Staub ansetzt war gestern das richtige Wetter und die richtige Stimmung für die Dokumentation "War Photographer" von Christian Frei.
James Nachtwey dürfte wohl der berühmteste Kriegsfotograf unserer Zeit sein. Kein Krisengebiete dieser Welt ist ihm fremd, keinen einzigen Krieg hat er ausgelassen. Unvorstellbar, wieviel Sterben und Elend dieser Mann schon gesehen haben muss.
Vor zwei Jahren war ich in seiner Berliner Ausstellung und habe die Räume damals sehr bedrückt verlassen.
Der Film wirkt jetzt noch nach und ich ziehe den Hut vor dem Mut dieses Mannes.
James Nachtwey dürfte wohl der berühmteste Kriegsfotograf unserer Zeit sein. Kein Krisengebiete dieser Welt ist ihm fremd, keinen einzigen Krieg hat er ausgelassen. Unvorstellbar, wieviel Sterben und Elend dieser Mann schon gesehen haben muss.
Vor zwei Jahren war ich in seiner Berliner Ausstellung und habe die Räume damals sehr bedrückt verlassen.
Der Film wirkt jetzt noch nach und ich ziehe den Hut vor dem Mut dieses Mannes.
brittbee - 17. Mai, 11:48
19 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
ranunkel - 17. Mai, 12:07
ich hab auch schonmal eine dokumentation über ihn gesehen,
sehr beeindruckend, wenn auch etwas schwer nachzuvollziehen...
sehr beeindruckend, wenn auch etwas schwer nachzuvollziehen...
jean luc - 17. Mai, 12:21
Gestern war interessanter Themenabend auf Phoenix.
brittbee - 17. Mai, 13:25
Was hast denn gesehen? "Die Tonkrieger des Rebellen"? Habe ich auch gesehen. Wenn ich nicht betrunken und gerade nicht verregnet an Bord war, dann gab´s Dokus, im Zehner-Pack. Empfehlungen immer her, wenn Du welche hast;-)
jean luc - 17. Mai, 17:11
Zufällig beim Zappen erwischt
... dann alles gesehen so ungefähr. Da waren interessante und tiefgehende Reportagen über Afrika...
Kindersoldaten, Hautbleichmittel, illegaler Waffenschmuggel, Beschneidung...
Kindersoldaten, Hautbleichmittel, illegaler Waffenschmuggel, Beschneidung...
brittbee - 17. Mai, 17:20
Habe auch einiges gesehen und bin hängengeblieben. Ich bin eine große Liebhaberin Afrikas und finde, es laufen wenig Dokus, die thematisch dort angesiedelt sind. Kein Wunder, mir hat mal ein wichtiger Redakteur eine namhaften Kultursenders gesagt: (Zitat!) Schwarze will kein Mensch sehen, das sind Quotenkiller. War echt gut gestern, aber Phoenix ist auch Zweitverwerter und darf sich die Pralinchen rauspicken. Aber egal, Hauptsache, die Filme laufen.
jean luc - 17. Mai, 23:48
Stimmt ja auch.
Das interessiert keine Sau. Der ganze riesen Kontinent interessiert niemanden. Da könnte man mal mit dem Bildungsauftrag der Öffentlichen Sender anfangen. In Deutschland wird zu selten von dort berichtet. Das verhält sich in den Nachbarländern etwas moderater. Aber vom Nichtsenden wird die Abneigung auf keinen Fall besser. Der Deutsche weiß ja auch nix über seine ehemaligen Kolonien dort zum Beispiel.
Deswegen schau ich gern arte. Da läuft öfter sowas. Und auf Euronews gibts auch etwas öfter Nachrichten von dort. - Das eine mit den Bleichmitteln hatte ich auch schon mal gesehen.
Deswegen schau ich gern arte. Da läuft öfter sowas. Und auf Euronews gibts auch etwas öfter Nachrichten von dort. - Das eine mit den Bleichmitteln hatte ich auch schon mal gesehen.
brittbee - 18. Mai, 09:22
ARD produziert gerade einen Mehrteiler über deutsche Kolonien. Man darf gespannt sein. Bis dahin hoffe ich, dass Schroeder endlich mal den Rest seiner Madagaskar-Reise erzählt, denn darauf warte ich schon seit Wo-chen mit Spannung.
schroeder - 18. Mai, 09:45
Jaja, hab verstanden. Ich werd mal meine Schreiblust auf dem Sektor etwas anschieben. Gibt's den Weltspiegel eigentlich noch? War früher Pflichtprogramm bei mir [und meinen beiden Madagaskar-Reisegefährten]. Da wurde zumindest immer wieder auch über Afrika berichtet.
twoblog - 17. Mai, 12:26
Der Fotopirat des Krieges.
Danke für Ihren Link. Auch ich habe schon mehrmals
Berührung mit seinen Bilder gehabt.
Und war immer sehr, sehr gerührt.
Man ist sprachlos und sieht auf allen Ebenen seiner Bilder,
wie entsetzlich und unmenschlich die Kriege sind.
Sein Werk sollte Schulfach sein.
Berührung mit seinen Bilder gehabt.
Und war immer sehr, sehr gerührt.
Man ist sprachlos und sieht auf allen Ebenen seiner Bilder,
wie entsetzlich und unmenschlich die Kriege sind.
Sein Werk sollte Schulfach sein.
independent_cinema - 17. Mai, 13:30
War Photographer ist eine der bedrückendsten Dokumentationen, die ich jemals gesehen habe. Ich möchte niemals in der Haut dieses Mannes stecken, denn soviel Leid wie dieser Mann schon mit seinen eigenen Augen gesehen hat ist wohhl kaum auszuhalten. Ich denke, dass jeder "normale" Mensch daran zerbrechen würde...
schroeder - 17. Mai, 13:37
Eindrucksvolle Bilder, ohne Frage... aber als ich die Buzkashi-Reiter in Afghanistan sah, wurde ich daran erinnert, wie mein anderes Blog bei twoday Ärger mit der Agentur eines Fotografen bekam. Habe dann alle Bilder entfernt, obwohl ich im gemeinten Fall gar kein Foto, sondern nur einen Link zu einer Seite, wo ein/mehrere Foto/s von afghanischen Ringern und/oder Reitern unerlaubt verwendet wurden. Wollt keine Panik schüren, gemahnte mich nur gerade daran...
Starke Bilder aber.
Starke Bilder aber.
thomasmarkerttt - 17. Mai, 13:47
hmmm...
ich finde ja dass der gute auf perverse art und weise kriegsschauplätze in szene setzt um wirklich "schöne" bilder zu schaffen... das ganze framing nimmt irgendwie den schrecken und es wird kunst... hab ne sehr gespaltene meinung zu dem mann und kriegsfotografen im allgemeinen... sind auch nur junkies irgendwie...
40something - 17. Mai, 13:52
Vielleicht sind es "nur Junkies irgendwie". Aber es sind die, die auch einem ruhig lebenden Mitteleuropäer eine Vorstellung davon vermitteln, was woanders abgeht, wo Menschen sterben, wo das Elend regiert.
Und, abgesehen von Berühmtheiten wie Nachtwey, sind es die namenlosen "Shooter" der Nachrichten- und Bildagenturen, die ihren Kopf hinhalten. Für Bilder, die es vielleicht auf unsere Titelseiten schaffen. Leute, deren Namen wir uns selbst dann nicht merken, wenn sie eine Kugel trifft.
Ob es nun "warheads" sind, die von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz ziehen... ist das nicht letztendlich egal?
(Ich werde da leicht emotional, ich habe in solchen Scheisskonflikten drei Freunde verloren. Die auch genügend Erfahrung hatten, die nicht unvorsichtig waren. Die die Verpflichtung fühlten, sich um das bessere Bild zu bemühen. Und die bestimmt nicht als "Junkies irgendwie" auch noch Häme oder Verachtung verdient haben...)
Und, abgesehen von Berühmtheiten wie Nachtwey, sind es die namenlosen "Shooter" der Nachrichten- und Bildagenturen, die ihren Kopf hinhalten. Für Bilder, die es vielleicht auf unsere Titelseiten schaffen. Leute, deren Namen wir uns selbst dann nicht merken, wenn sie eine Kugel trifft.
Ob es nun "warheads" sind, die von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz ziehen... ist das nicht letztendlich egal?
(Ich werde da leicht emotional, ich habe in solchen Scheisskonflikten drei Freunde verloren. Die auch genügend Erfahrung hatten, die nicht unvorsichtig waren. Die die Verpflichtung fühlten, sich um das bessere Bild zu bemühen. Und die bestimmt nicht als "Junkies irgendwie" auch noch Häme oder Verachtung verdient haben...)
schroeder - 17. Mai, 14:02
Nur kurz... die Frage nach dem Motiv [hier, dem Antrieb] bleibt für mich [uns] Spekulation... und was die "schönen" Bilder angeht - solange sie mehrheitlich Beklemmung auslösen, erfüllen sie für mich ihren Zweck, kommt die richtige Botschaft rüber.
thomasmarkerttt - 17. Mai, 14:11
vor den...
...verlorenen freunden ziehe ich den hut... und auch vor den namenslosen shootern habe ich respekt... finde halt nur das kunst-austellungen und bildnachbearbeitungen nicht wirklich zur kriegsfotografie passt... ist aber auch nur meine meinung... habe auch einen guten freund der als kriegs-kameramann in jugoslawien unterwegs war und der mir viel vom "junkie"-dasein erzaehlt hat...
gheist - 17. Mai, 13:56
Aeh, ziehe den Hut vor dem Mut dieseN Mannes ? oder dieses Mannes? Ich rette dem Dativ mit!
brittbee - 17. Mai, 15:18
Oh ha, da ist man mal ein Stündchen weg, um Reis-Salat zu essen und was ist hier los?
„Junkie irgendwie“ muss man wohl auch sein, um sich ins Kreuzfeuer zu begeben. Das Grauen, egal wie hübsch es sich die Fratze schminkt, ist doch Grauen. Aber weil die Bilder eine Ästhetik haben, lassen sie mich zumindest den 2. Blick ertragen und bleiben haften.
Das pure, unbearbeitete Bild in den Nachrichten, gibt es das noch? Bildern zu misstrauen, die Manipulation von Wort und Bild zu vermuten, ist in meinen Augen gerade in der Kriegsberichterstattung des digitalen Zeitalters unabdingbar. Hat jemand „X für U - Bilder, die lügen" –gesehen, die Wanderausstellung der Stiftung "Haus der Geschichte"?
Hier in Berlin war sie im schönen Pei- Bau zu Gast, der Besuch hat meine Sinne nachgeschärft.
Augen auf und Hirn an ist die Devise. Aber die Bilder braucht es. Und immer wieder die Fotografen, die sich wagen, sie zu machen.
@schroeder…hast vollkommen recht, aber was soll man machen...ich versuche, mich auf Zitatrecht rauszureden. Oder heule ein bisschen, hat bisher noch bei jedem Polizisten gezogen, vielleicht auch hier.
@gheist ...ich darf das, ich bin Analphabetikerin;-) This is not a Rechtschreib-Blog.
„Junkie irgendwie“ muss man wohl auch sein, um sich ins Kreuzfeuer zu begeben. Das Grauen, egal wie hübsch es sich die Fratze schminkt, ist doch Grauen. Aber weil die Bilder eine Ästhetik haben, lassen sie mich zumindest den 2. Blick ertragen und bleiben haften.
Das pure, unbearbeitete Bild in den Nachrichten, gibt es das noch? Bildern zu misstrauen, die Manipulation von Wort und Bild zu vermuten, ist in meinen Augen gerade in der Kriegsberichterstattung des digitalen Zeitalters unabdingbar. Hat jemand „X für U - Bilder, die lügen" –gesehen, die Wanderausstellung der Stiftung "Haus der Geschichte"?
Hier in Berlin war sie im schönen Pei- Bau zu Gast, der Besuch hat meine Sinne nachgeschärft.
Augen auf und Hirn an ist die Devise. Aber die Bilder braucht es. Und immer wieder die Fotografen, die sich wagen, sie zu machen.
@schroeder…hast vollkommen recht, aber was soll man machen...ich versuche, mich auf Zitatrecht rauszureden. Oder heule ein bisschen, hat bisher noch bei jedem Polizisten gezogen, vielleicht auch hier.
@gheist ...ich darf das, ich bin Analphabetikerin;-) This is not a Rechtschreib-Blog.
40something - 17. Mai, 15:22
Natürlich muss man Bildern misstrauen, sie hinterfragen, überlegen, wie warum ein Bild entstand und warum es uns so präsentiert wird...
Aber bei Bildern (übrigens auch bei Text-Nachrichten) steht inzwischen die riesige Armee derjenigen im Blickpunkt, die sie bearbeiten, weitervermitteln, präsentieren, ggf. manipulieren. Dass da irgendwo in einem shithole am Arsch der Welt ein armes Schwein sitzt, der sein Leben aufs Spiel setzt und darauf hoffen muss, dass das Satfone noch genügend Saft hat, das Bild rauszuschicken, daran denkt keiner. Der ist ja nur der kleine Bilderlieferant, selber Schuld, und muss sich im worst case auch noch Fragen lassen, ob er das Foto vielleicht manipuliert hat.
Ich mein ja nur.
Aber bei Bildern (übrigens auch bei Text-Nachrichten) steht inzwischen die riesige Armee derjenigen im Blickpunkt, die sie bearbeiten, weitervermitteln, präsentieren, ggf. manipulieren. Dass da irgendwo in einem shithole am Arsch der Welt ein armes Schwein sitzt, der sein Leben aufs Spiel setzt und darauf hoffen muss, dass das Satfone noch genügend Saft hat, das Bild rauszuschicken, daran denkt keiner. Der ist ja nur der kleine Bilderlieferant, selber Schuld, und muss sich im worst case auch noch Fragen lassen, ob er das Foto vielleicht manipuliert hat.
Ich mein ja nur.
brittbee - 17. Mai, 15:32
Wer tiefer in der Materie steckt, weiss um den persönlichen Einsatz der Menschen in der 1. Reihe. Dankbarkeit kennt doch kaum eine Branche. Der Metzger kriegt auch nur Feedbeack wenn´s mies war. Wie die meisten Jobs, die Leidenschaft erfordern, kann man auch den Job des Berichterstatters in Krisengebieten nur mit Leidenschaft für die Sache ertragen. Aber immerhin weiss man, wofür, wenn man einen Job hat, der Passion voraussetzt.
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