20
Okt
2005

Modeste ganz leise, der Mann ohne Reißverschluss and the loudest band on Earth

Was mit einem schrecklichen Geschäftstermin begann nahm einen mäandernden Verlauf und endete erstaunlich. Puh, im Laufschritt und mit Niels ins „ Lass uns Freunde sein“. IX lehnt lässig wie er ist an der Kuchentheke. Der Raum ist voll und ich bald auch. Zwei Gläser Wein auf leeren Magen.

Der Burnster lampenfiebert zu meiner Überraschung und kann besser Tod und Teufel als Liebe. Klappi rules!
Beyond liest pointiert und scheint auch sonst recht nervenstark, wenn nicht gerade eine Mamba auf ihrem Fuß hockt.
Wortschnittchen geht für Kotelett über Leichen und ist ja ganz klein!
Und Modeste ,bildschön wie immer, hat wüste Verwandtschaft und selbst im Tod noch Stil.
Herr Sabbeljan ist so höflich, dass er alten Frauen seinen Platz überlässt, aber sabbelt nicht genug um sich wenigstens vorzustellen.
Und Lisa9 finde ich noch viel toller als ihre Comics. Und das ist schier unmöglich.
Schön war's.

„Lass uns was essen gehen. Und reden.“ meint Niels und ich tapste angeschiggert mit um dem bösen Alkohol die Macht zu nehmen. Bei Bruno sitzt eine Truppe schräger Typen, Piratenköpfe auf Shirts (jeah!), Whiskey auf dem Tisch. Ich denke noch „Den mit den langen Haaren kennste doch?“ da spricht er mich auch schon an und denkt das gleiche. „Hi, I´m Lemmy!“ Berlin gefällt ihm, er kommt jedes Jahr. Was ich denn morgen mache? Ob ich nicht zu ihrem Konzert kommen möchte, mit boyfriend natürlich? „Ja, wo spielt Ihr denn? frage ich. Und als er „Columbia Hall“ antwortet, denke ich schon, no names können die wohl nicht sein. Zumal der ekelige Ben Becker am Tisch sitzt, und der schmust sich nur bei Promis an. „Muss ich Euch kennen?“ frage ich blond und er antwortet „No. We´re Motörhead . Flott zitiert Lemmy noch ein Hesse-Gedicht zum Beweis, dass er ein wenig Deutsch spricht. Und wir plaudern über die von uns beiden innig geliebten "Ramones". Was für ein netter Typ. Was nach fiesem Rock'n'Roller aussieht muss noch lange nicht unsensibel sein, siehe Burnster. Trotzdem lehne ich die Freikarten dankend ab, ich hänge schließlich an meinem erbärmlichen kleinen Leben. Aber dafür habe ich jetzt Lennys Handynummer. If I should change my mind.

„Wenn ich mit Dir unterwegs bin, treffen wir nur schräge Leute„ meint Niels, als wir glücklich unsere Pasta mampfen. “Und warum tragen eigentlich alle männlichen Blogger Brillen?“

18
Okt
2005

Peter Panther gleich nebenan

Noch schnell zur Post, dem gigantischen gelben Adventskalender ein Päckchen unbekannten Absenders entnehmen. Seitdem es die Packstation gibt mag ich die Post wieder. Früher stand ich regelmäßig vor der gerade verschlossenen Tür. Aber die Packstation hat immer geöffnet und muss von einem echten Kindskopf entwickelt worden sein, denn sie macht diebisch Spaß. Nur noch schnell mit dem Finger die Unterschrift auf´s Ghettoverkratzte Display gekritzelt und schon wirft mein gelber Freund ein Geschenk aus, dass ich wirklich nicht verdient habe. Das Lächeln, dass die Kiste auf mein Gesicht zaubert, hat der Absender wiederum sehr wohl verdient.

Fröstelnd pfeife ich fröhlich in meinen Schal und trabe meinem Besuch entgegen, der beim Lieblingsitaliener wartet. Und weil mich immer gleiche Wege anöden biege ich einfach mal rechts ab. In die trübe Verbindungsstraße, die ich nie gehe, obwohl ich sonst jeden Meter meines Ghetto kenne. Lübecker Straße, trist und schmuddelig. An Nr. 13 hängt eine überraschende Metallplatte: Geburtshaus des Schriftstellers Kurt Tucholsky steht da. Hier? Schäbig wie der ganze Bezirk, traurig und so gar nicht repräsentativ ist das Haus. Gelebt hat er nicht lange hier, im einst jüdischen Moabit. Aber irgendwie freut mich diese kleine Entdeckung. Als hätte ich einen besonderen Nachbarn kennen gelernt. Diesen hätte ich wirklich gern getroffen. Das war ein Mann nach meinem Geschmack. Ein Wortzauberer mit melancholischer Ader, gelinde gesagt.

Als sein Verleger Ernst Rowohlt ihm 1929 schrieb "Haben Sie gar nichts? Wie wäre es denn mit einer kleinen Liebesgeschichte? Überlegen Sie sich das mal!" da antwortete Tucholsky
"Ja, eine Liebesgeschichte ... lieber Meister, wie denken Sie sich das? In der heutigen Zeit Liebe? Lieben Sie? Wer liebt denn heute noch?"

Kurz darauf schrieb er dann „Schloss Gripsholm“. Na, ging doch.

14
Okt
2005

Il profumo di memoria

Ich antwortete, nein, ich hätte noch nie an dem Parfum gerochen, wonach es denn rieche? Er wiegte gewichtig das Haupt und erwiderte lächelnd: „Es duftet nach einer Frau, die sich vernachlässigt.“

Manchmal dringt ein Duft in meine Nase und ich bin wieder in einem Kurzfilm aus meiner Vergangenheit. Oder ich weiß dass es mich an etwas erinnert, aber die Erinnerung lässt sich nicht klar fassen. Und wenn ich sie dann fasse kommt das Gefühl wie ein Regenschauer zurück und schmerzt wie Heimweh. Manche Gerüche verbinde ich mit einer Stadt, andere mit einer Lebensphase und wieder andere natürlich mit Menschen.

Der Geruch von Kreide ist traumatisch verbunden mit den Chemiestunden an der Tafel.
Abgestandenes Bier auf Zementboden weckt Erinnerungen an lange Nächte im WMF Anfang der 90er.
Frische Zimtschnecken sind gute Zeiten mit meiner Schwester.

Wie wunderbar dass unser Gehirn Erinnerungen, Gerüche und Emotionen in Beziehung setzten kann und manchmal überraschend einen alten Film rauswühlt. Meine Erinnerungen, die durch Düfte konserviert wurden kommen mir echter vor als jene, die ich jederzeit abrufen kann.

Heute Morgen wehte Espressogeruch von der nahen Kaffeerösterei in erste Herbstblätter und Diesel vom tuckernden Spreekahn. Ich überlege immer noch. Aber ich weiß, dass es etwas verdammt Schönes war.

12
Okt
2005

naked beauties

fran3

So, jetzt aber Schluss mit kryptischem Gejammer. Hat genug Raum gehabt, wenden wir uns den schönen Dingen zu. Nackten Frauen....

OurEyes ist ein Online-Fotomagazin, das ich mindestens monatlich anklicke. Schicke Nackedeis, ich weiß gar nicht so recht, welche Arbeiten mir am besten gefallen. Vielleicht gar nicht mal die Nudes sondern die gespenstisch anmutenden Arbeiten von Balazs Borocz? Oder die Mädels von *hu!* Alvaro Rioseco? Oder doch lieber die sanften Ladies von Marta Glinska?

Egal, dieses Mal muss ich ja nicht wählen. Das habe ich ja gerade erst erfolglos getan.

© des netten Pics liegt bei Alvaro Rioseco
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Die Spreepiratin

Unterwegs in stürmischen Stadtgewässern
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