...denn sie wissen nicht, was sie reden sollen
The web of our life is of a mingled yarn, good and ill together
W. S.
Die Mitte meiner Kinderwelt liegt irgendwo in Niedersachsen, in einer mittelalterlichen Kleinstadt mit Winkeln und Kopfsteinpflaster. Kind sein war dort leicht und sehr frei. Mit der Pubertät war es dann gar nicht so sehr das Zuckerguss-Idyll das muffig roch. Sondern die soziale Enge. Jeder kannte meine Eltern und hatte reichlich zu klatschen, besonders als mal wirklich was Dramatisches passierte und mein Vater es wagte, auf skandalöse Art zu sterben. Da fingen die Grenzen der Kleinstadt an mich zu bedrücken. Hinter dem Horizont musste noch was sein. Nur Aufbruch half. Wie ein Befreiungsschlag war das Leben in den Großstädten, die ich danach durchtobte. Anonymität wenn ich sie wollte. Nähe, wenn gewünscht.
Mehr als eine Dekade ist vergangen. Oft fehlt mir die ländliche Idylle. Dann fahre ich für ein paar Tage hin und bekomme subito Beklemmungen vom Beobachtetsein. Die Geschichten von damals interessieren in der Kleinstadt immer noch. Passiert ja auch nichts Neues und so mancher scheint kein eigenes erfülltes Leben zu führen und nur durch kleine Fenster in das Leben der anderen zu glotzen.
Seit einer Weile fühle ich mich wieder ein wenig gefangen, aber in einem anderen schönen Dorf. Vielleicht bin ich paranoid, vielleicht auch nicht. Vielleicht sollte ich mal ein paar Bretter vor meine Online-Tür nageln. Und nur noch die hereinlassen, deren Nasen ich mag. Und den anderen die Zunge rausstrecken.
Du hast keine Ahnung, wovon ich hier schreibe? Dann lehn Dich zurück, nimm Dir einen Gin Tonic und verweile noch eine Weile an Bord der Spreepiratin.
Dann bist DU nicht gemeint.
brittbee - 11. Okt, 15:07
74 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
timanfaya - 11. Okt, 15:22
mein chef ist strikt gegen alkohol am arbeitsplatz ...
brittbee - 11. Okt, 15:31
...und gegen Zurücklehnen vermutlich auch? Egal, kannst Dir auch kurz ne Tüte Knisterkaugummi einwerfen und kurz Hallo sagen, dear timanfaya. Denn Du, ein Besucher der ersten Stunde dieses Blogs, bist natürlich gern gesehener Gast.
mcwinkel - 11. Okt, 15:38
Darf ich auch weiterhin hier mitsegeln? :)
Was auch immer da gerade wieder los ist, Bee: Lass Dich bloss nicht von ein paar einzelnen Psychos oder Neidern ablenken...Nuf hat wohl auch gerade ähnliche Probleme... Ob das an Berlin liegt?
Was auch immer da gerade wieder los ist, Bee: Lass Dich bloss nicht von ein paar einzelnen Psychos oder Neidern ablenken...Nuf hat wohl auch gerade ähnliche Probleme... Ob das an Berlin liegt?
KleinesF - 12. Okt, 09:57
...nur, wenn Sie eine mittelalterliche Kleinstadt mit Kopfsteinpflaster ergänzen können...
Au-lait - 11. Okt, 15:46
Sonderlich beobachtet fühle ich mich in meiner enormst ländlichen Heimat nicht, aber ich weiß nur zu gut, wovon Du schreibst, Britt! :)
Bandini - 11. Okt, 15:48
Ich habe lange keine herausgestreckte Zunge ohne Piercing gesehen. Schöne Abwechslung. Und ich hätte gerne das Passwort.
toba - 11. Okt, 16:17
Bitte nicht zunageln! Wär mehr als schade drum :(
brittbee - 11. Okt, 18:52
Che2001, das klingt fast wie eine Zeile aus "Meuterei auf der Bounty". Im Gegenteil. Hart am Wind geht´s weiter hier.
brittbee - 11. Okt, 16:52
Das soll kein melodramatischer Abgang werden. Wenn ich die olle Kiste hier schließen würde gäbe es vorher natürlich eine Goodbye-Party und einen Ausverkauf der Dekoration, so viel steht fest. Momentan bleibt leider das Freudvolle ein wenig auf der Strecke. Das Generve spielt sich eher hinter den Kulissen ab aber nimmt meinem Plapperblog doch die Leichtigkeit. So, genug geheult. Aber kurz musste ich mal k*tzen.
Passwörter, so gut mir die Idee auch gefällt den einen oder anderen Glotzer auszusperren, lassen leider auch die gelegentlichen Passanten vor verschlossener Tür stehen. Und das hat dann nicht mehr viel mir meiner Liebe zu Blogs als Netzwerk bunter Wundertüten zu tun. Denn die gelegentlichen Leser, die nicht unbedingt kommentieren aber doch an Bord sind, gefallen mir sehr. Wenn sie denn keine bekloppten Blogger™ sind, die Fährten abschnüffeln.
Passwörter, so gut mir die Idee auch gefällt den einen oder anderen Glotzer auszusperren, lassen leider auch die gelegentlichen Passanten vor verschlossener Tür stehen. Und das hat dann nicht mehr viel mir meiner Liebe zu Blogs als Netzwerk bunter Wundertüten zu tun. Denn die gelegentlichen Leser, die nicht unbedingt kommentieren aber doch an Bord sind, gefallen mir sehr. Wenn sie denn keine bekloppten Blogger™ sind, die Fährten abschnüffeln.
rebella jane doe - 11. Okt, 17:01
hör mir bitte auf (besser: fang gar nicht erst an) mit passwörtern, werte spreepiratin! - kann ich im moment auch ein liedchen von trällern... :-/
ansonsten verbleibe ich mit nearly nichtkommentierendem passantinnengruß und hoffe, das auch ich noch ein weilchen mitgondeln darf...
ansonsten verbleibe ich mit nearly nichtkommentierendem passantinnengruß und hoffe, das auch ich noch ein weilchen mitgondeln darf...
brittbee - 11. Okt, 18:05
Bella, hier wird weitergegondelt.
che2001 (Gast) - 12. Okt, 13:19
Aye aye, enormer Wind die Segel bläh. Mast- und Schotbruch!
schroeder - 11. Okt, 17:16
Ich hätt dann doch lieber nen Wodka, aber einfach zurücklehnen reicht auch erstmal... ansonsten, kotzen, Deck schrubben - wenn nötig - weitersegeln .-)
brittbee - 11. Okt, 18:04
K*tzen, K*tze wegschrubben...da merkt man das hartgesottene Party Animal mit Papa-Gen. Wodka mag ich auch gern. Wir mal höchste Zeit für ein echt böses Besäufnis. Vielleicht trinke ich einfach zu wenig.
burnston - 11. Okt, 17:24
Britt. Als ich die erste Blogkrise hatte, hast du gesagt: das vergeht wieder. Ist es auch und es ist immer wieder gekommen. Ich glaube, es ist ganz gut, dass man dieses gossipverseuchte und selbstherrliche Medium regelmäßig hinterfragt und sich selbst gleich mitdazu.
King Fisher (Gast) - 11. Okt, 17:54
Blogkrise?
Wann kommt die - etwa? Und: Kann man sich darauf vorbereiten?
(Anfängerfrage...)
(Anfängerfrage...)
brittbee - 11. Okt, 17:58
Burns, ich habe keine Blogkrise. Ich habe 'ne Bloggerkrise. Aber ich erinnere unser Gespräch und denke, das wird wieder. Kürzlich habe ich einem Freund von einem Jobangebot im sehr fernen Ausland erzählte und "Aber da kann ich ja Monate nicht bloggen!" über die Lippen brachte. Die Nadel bekomme ich so schnell nicht aus dem Arm.
@King Fisher
Ein weit verbreitetes Phänomen. Sicher gibt es auch Blogger, die davon verschont blieben. Mir ist kein spannender bekannt, der das Problem nicht kennt.
@King Fisher
Ein weit verbreitetes Phänomen. Sicher gibt es auch Blogger, die davon verschont blieben. Mir ist kein spannender bekannt, der das Problem nicht kennt.
burnston - 11. Okt, 23:54
Der Unterschied zwischen Blogkrise und Bloggerkrise erschließt sich mir nur in meinen kühnsten Spekulationen. Da ich kein Spekulant bin, bleibe ich also unwissend.
sureshot (Gast) - 11. Okt, 17:38
Bitte nicht zunageln. :o)
che (Gast) - 12. Okt, 13:22
Ich musste schon Leute löschen, die über den Tod eines meiner Freunde auf meinem Blog ablästerten. Es gibt leider diese Kranken im Web
luckystrike - 11. Okt, 18:09
nö, bitte nicht - du hast die mitunter herzerwärmendsten geschichten!
brittbee - 11. Okt, 18:47
*I blush immediately*
Danke, Lucky. Triff mich erst mal privat, da bin ich herzenswarm wie meine Geschichten [Achtung, Ironie!]. Hat zumindest kürzlich jemand behauptet dem ich sonst alles glaube. Und ich habe verlegen die Augen gerollt und gesagt :Du kennst mich nicht.
Danke, Lucky. Triff mich erst mal privat, da bin ich herzenswarm wie meine Geschichten [Achtung, Ironie!]. Hat zumindest kürzlich jemand behauptet dem ich sonst alles glaube. Und ich habe verlegen die Augen gerollt und gesagt :Du kennst mich nicht.
luckystrike - 12. Okt, 10:48
na, das ist ja nicht komplett unmöglich, mit dem treffen - schaun mer mal.
aber ich warne dich, ich singe sehr gerne 'highway to hell' bei monster ron.
und das nicht schön, eher kreativ.
aber ich warne dich, ich singe sehr gerne 'highway to hell' bei monster ron.
und das nicht schön, eher kreativ.
brittbee - 12. Okt, 18:16
Sag bloß Ihr wart am Wochenende im Karaoke-Stundenhotel? Nächstes Mal will ich mitkommen! Glam war das der immer die Schnulzen singen wollte. Ich bin eher für die Action-Nummern inkl. auf die Bänke hüpfen und Luftgitarrre spielen. Nächstes mal Luckystrike feat. brittbee mit "Highway to hell'
Momentan ist bei mir eher "Nervous Shakedown" auf der playlist.
Momentan ist bei mir eher "Nervous Shakedown" auf der playlist.
luckystrike - 13. Okt, 10:55
nee, das war montag, mitten in der nacht, ich habe mich glücklicherweise aus dem staub gemacht, bevor glam von iris berbens killerschokolade genascht hat.
ich finde auch, daß man da rocken muß. im sitzen kann ich nicht singen. im stehen auch nicht, aber es macht mehr spaß. und natürlich luftgitarre! man macht das ja nicht zum spaß!
ich finde auch, daß man da rocken muß. im sitzen kann ich nicht singen. im stehen auch nicht, aber es macht mehr spaß. und natürlich luftgitarre! man macht das ja nicht zum spaß!
brittbee - 13. Okt, 11:01
Lucky, der beste Tag im Monsters ist der Donnerstag. Das müssen wir mal anleiern. Wenn auf der großen Bühne wieder was los ist. Das wäre der ideale Ort für ein Blogmich. Warm, schmusig, mit Bühne und "buy on, get two" Alk
luckystrike - 13. Okt, 11:31
uuuuh aber auf die bühne geh ich nicht, das hab ich hinter mir. 3 minuten können soooooo lang sein. es sei denn es gibt genug jägermeister. aber auch dann nur ganz vielleicht.
brittbee - 13. Okt, 11:33
Für mich klingt das nach einer Zusage.
luckystrike - 13. Okt, 11:36
nun, meine bedingungen habe ich klar gemacht, hrhr. und nicht ohne meinen glam!
sabbeljan - 11. Okt, 18:20
mit stil kotzen ist auch zu loben. schick die kloppis zu mir!
brittbee - 11. Okt, 18:49
Sabbeljan, Du bist ja ein Schatz. Würde ich sogar machen, aber ich fürchte es gibt zu viele Bekloppte da draussen.
die-stimme-der-freien-welt.de - 11. Okt, 18:26
Mh, die Brittgewässer als Sperrgebiet in der Seekarte ausweisen? Tsts. Vielleicht muß nur einfach die Betonnung etwas geändert werden.
brittbee - 11. Okt, 18:50
:-) :-) Das mag ich aber...Brittgewässer. Störende Fahrwasser-Begrenzungstonnen werden gnadenlos aus dem Weg gerammt, sind ja schließlich meine Gewässer.
die-stimme-der-freien-welt.de - 11. Okt, 19:33
Auch wieder wahr ...
Im Seehandbuch würde also stehen: "Gefahrenstellen in Brittgewässern sind nicht betonnt. Es ist ohne Revierkenntnisse mit erhöhter Vorsicht zu navigieren. Die Vorfahrt der Brittschiffahrt ist im kompletten Hoheitsgewässer zu beachten. " :-)
brittbee - 12. Okt, 18:18
@die-stimme
Ich bin so frei und kopiere diesen Kommentar in mein Impressum ;-)
Ich bin so frei und kopiere diesen Kommentar in mein Impressum ;-)
mai - 11. Okt, 18:43
gut zu wissen dass du auch wodka magst.... ich gehe auch freiwillig in die kombüse, aber mach klarschiff und segle bitte weiter... ahoi
brittbee - 11. Okt, 18:48
na logisch, Mai. Das kann doch eine Seefrau nicht erschüttern, so n bisschen Seegang. Gibt´s dann Zucchini-Carpaccio? Wodka= wir in HH mit Schroeder, der wohnt da doch.
sirstick (Gast) - 11. Okt, 19:05
Aufwachsen auf dem Land
.. das kenne ich nur zu gut. Dieses "sich beobachtet fühlen", vor allem wenn man der Sohn vom Bürgermeister ist und sowieso aufm Präsentierteller steht. Dann wird man auch mal grundlos verkloppt, als ich im ersten Rausch mit meinem Kumpel des nachts in den Markbrunnen gepinkelt habe, stands am nächsten Tag in der Dorfzeitung. Naja, nicht direkt, aber es wusste eh die halbe Stadt. Ein Gefühl der Ohnmacht tat sich da des öfteren auf.
Wenn ich jetzt wieder in der alten schwäbischen Heimat bin, ist das immer eine kleine Reise in die Vergangenheit, weil sich eh nicht viel verändert hat. Ich geniesse das mittlerweile für die Zeit, die ich da bin (ist eh meist nur ein Wochenende), aber freu mich dann auch wieder auf zu Hause, auf Berlin.
Wenn ich jetzt wieder in der alten schwäbischen Heimat bin, ist das immer eine kleine Reise in die Vergangenheit, weil sich eh nicht viel verändert hat. Ich geniesse das mittlerweile für die Zeit, die ich da bin (ist eh meist nur ein Wochenende), aber freu mich dann auch wieder auf zu Hause, auf Berlin.
r0ssi - 11. Okt, 20:05
plz nicht aufhören oder aussprerren. lese regelmäßig ohne wirklich oft zu kommentieren, wäre schade drum!
Lu (Gast) - 11. Okt, 20:32
flickr bietet an "diese person blocken?"
WIE GERN hätte ich dieses süße tool für mein blog, wie gern.
ich bekomme täglich das kotzen, wenn ich in meinen refs 20 x derbe und 20 x miagolare sehe, weil ich genau weiß, wer da lieber googelt, als sich offen hinzustellen.
(machse nix, musste durch, aber irgendwann ... )
stay tuned.
WIE GERN hätte ich dieses süße tool für mein blog, wie gern.
ich bekomme täglich das kotzen, wenn ich in meinen refs 20 x derbe und 20 x miagolare sehe, weil ich genau weiß, wer da lieber googelt, als sich offen hinzustellen.
(machse nix, musste durch, aber irgendwann ... )
stay tuned.
brittbee - 12. Okt, 18:26
Lu, Du bist ja n alter Bloghase und kennst die Beklopten da draussen schon länger Psychomagneten waren bisher nur die Anderen. mussich durch.
brittbee - 12. Okt, 19:01
@rossi
der Laden bleibt offen, keene Sorje, wa?
der Laden bleibt offen, keene Sorje, wa?
(pseudonym) (Gast) - 16. Okt, 16:08
>>..diese Person bloggen?..
Das verzerrt angezeigte Wort, was ich eingeben soll heisst 'tidje'. Haben diese Wörter eine Bedeutung, ist das Nederlands?
Das verzerrt angezeigte Wort, was ich eingeben soll heisst 'tidje'. Haben diese Wörter eine Bedeutung, ist das Nederlands?
Don Alphonso - 11. Okt, 20:27
Man muss lernen, die Geister zu bekämpfen. Meine Heimat ist voll von Lügen und Nachrede, alle wissen, was passiert ist und dass jeder, wirklich jeder hier zugeschaut hat, als es geschah. Es gab nur schwarz, und ein paar mal dunkelgrau, am Ende war es natürlich keiner, und 1953 waren sie alle wieder da, nur nicht meine Leute, die waren in einem Wald bei einer Festung in Litauen. In meiner Stadt gab es danach nur sieben von meiner Art, und 100.000 waren anders. Und bei aller Arriviertheit blieb doch immer eine Mauer, denn jeder wusste, was los war.
Ich bin jetzt zum zweiten Mal in den letzten 17 Jahren länger als ein Monat am Stück hier, und ich richte mein Blog gegen sie. Sie können tuscheln, aber ich führe sie draussen vor. Nicht jeden Tag, aber immer, wenn mir danach ist. Ihre Erbärmlichkeit, ihre Dummheit, die Schäbigkeit ihrer Existenz.Ich mache mit einer geschiedenen rum und schreibe das auf - in einer Stadt, wo man darüber nie reden würde. Das Blog ist meine Waffe gegen die Geister, es ist das Licht, das sie in ihre Ecken peitscht. Sie hassen es, wenn die andere Welt da drausen auf ihr Innerstes blicken kann, auf das, was sie an Seele nie haben werden. Die Stadt ist dumm und hat nicht viele Schriftsteller und keine kritische Öffentlichkeit, sie müssen mich irgendwo akzeptieren, auch wenn es ihnen weh tut.
Früher haben sie mich eingemacht. Heute mache ich sie ein, 1:1, Auge ausstechen für Auge blauschlagen, Fresse einteten für Zahn anknacksen. Ich habe eine grosse, offene Rechnung mit denen, 20 gottverdammte Jahre, und ich sehe an den IPs, dass sie es lesen und oft genig hassen. Was da steht, was sie sind. Es geht nicht um Therapie, es geht um Revanche. Gegen sie und alle ihre Gleichgesinnten in den kleinen, dreckigen sauber geleckten Städten dieses Landes.
Also, erzähl uns von den Schweinen. Für unseren Spass, für ihre Schande, für Dein Wohlbefinden.
Ich bin jetzt zum zweiten Mal in den letzten 17 Jahren länger als ein Monat am Stück hier, und ich richte mein Blog gegen sie. Sie können tuscheln, aber ich führe sie draussen vor. Nicht jeden Tag, aber immer, wenn mir danach ist. Ihre Erbärmlichkeit, ihre Dummheit, die Schäbigkeit ihrer Existenz.Ich mache mit einer geschiedenen rum und schreibe das auf - in einer Stadt, wo man darüber nie reden würde. Das Blog ist meine Waffe gegen die Geister, es ist das Licht, das sie in ihre Ecken peitscht. Sie hassen es, wenn die andere Welt da drausen auf ihr Innerstes blicken kann, auf das, was sie an Seele nie haben werden. Die Stadt ist dumm und hat nicht viele Schriftsteller und keine kritische Öffentlichkeit, sie müssen mich irgendwo akzeptieren, auch wenn es ihnen weh tut.
Früher haben sie mich eingemacht. Heute mache ich sie ein, 1:1, Auge ausstechen für Auge blauschlagen, Fresse einteten für Zahn anknacksen. Ich habe eine grosse, offene Rechnung mit denen, 20 gottverdammte Jahre, und ich sehe an den IPs, dass sie es lesen und oft genig hassen. Was da steht, was sie sind. Es geht nicht um Therapie, es geht um Revanche. Gegen sie und alle ihre Gleichgesinnten in den kleinen, dreckigen sauber geleckten Städten dieses Landes.
Also, erzähl uns von den Schweinen. Für unseren Spass, für ihre Schande, für Dein Wohlbefinden.
Don Alphonso - 11. Okt, 20:31
PS: Hübsche Zunge. Küsst bestimmt gut.
che2001 (Gast) - 12. Okt, 13:26
Dein ist die Rache
Da hat Don natürlich völlig recht. Wenn die Feuer von dreißig verschiedenen Booten aus allen Richtungen kriegen, zeigt sich sehr schnell, wer den Frust und wer den Spaß hat.
brittbee - 12. Okt, 18:58
Lieber Don, Du hast kürzlich eine Umfrage gestartet, was die Leute in Dein Blog treibt.Ich habe nicht kommentiert, einfach weil schon so viele Kommentare da standen. Ich lese gern bei Dir, weil mir Deine ganz eigene Vehemenz und Kompromisslosigkeit gefällt. So auch hier. Deine Lösung für Deine Fehde ist großartig. Ganz der Don Alphonso, wie ich ihn schätze.
Aber ich funktioniere anders. Ich bin nicht nachtragend und nicht nach Rache dürstend, denn sie befriedigt mich nicht. Ich verstehe irgendwann jeden Schuft und jedes Lästermaul und verzeihe. Was daran liegen mag, dass mein Hirn ein einziger Tilsiter Käse ist. Von den "Schweinen" (zu harter Titel für mich Lusche) erzähle ich nicht. Ich hoffe darauf, dass der eine oder andere zwischen den Zeilen seinen Namen lies und sich vielleicht besinnt.
Ach ja, und ich lese Dein Blog, weil ich die Hausgeschichten mag und stets hoffe, dass Du mal mehr über Deine Schwester gossipst ;-)
Aber ich funktioniere anders. Ich bin nicht nachtragend und nicht nach Rache dürstend, denn sie befriedigt mich nicht. Ich verstehe irgendwann jeden Schuft und jedes Lästermaul und verzeihe. Was daran liegen mag, dass mein Hirn ein einziger Tilsiter Käse ist. Von den "Schweinen" (zu harter Titel für mich Lusche) erzähle ich nicht. Ich hoffe darauf, dass der eine oder andere zwischen den Zeilen seinen Namen lies und sich vielleicht besinnt.
Ach ja, und ich lese Dein Blog, weil ich die Hausgeschichten mag und stets hoffe, dass Du mal mehr über Deine Schwester gossipst ;-)
brittbee - 12. Okt, 19:00
@nochmal Don
Diese Zunge küsst sehr wählerisch. Momentan macht mein seltsamer Männergeschmack die Sache wirklich kompliziert, denn ich habe mich auf ehemalige Bundespräsidenten und hochrangige Sozialdemokraten (beide mit weißem Haar) kapriziert. Wer soll da wissen, ob diese Zunge gut küssen kann?
Diese Zunge küsst sehr wählerisch. Momentan macht mein seltsamer Männergeschmack die Sache wirklich kompliziert, denn ich habe mich auf ehemalige Bundespräsidenten und hochrangige Sozialdemokraten (beide mit weißem Haar) kapriziert. Wer soll da wissen, ob diese Zunge gut küssen kann?
blogger.de:reyamm - 11. Okt, 20:44
Das dörfliche Geniessen, kann ich genauso wenig aus Erlebtem nachvollziehen wie das dörfliche Schaudern. Ich bin in einer Kleinstadt mit 25.000 Einwohnern geboren, kam aber schon mit 4 Jahren nach München. Die Erinnerungen sind nur rudimentär und reichen für beides nicht aus. Aber die Großstadt habe ich immer geliebt, den Wechsel aus Anonymität und Nähe. Das virtuelle, globale Dorf hat für mich neben dem momentanen Genuss des Schreibens und Fotos auszustellen vor allem eine Herausforderung an mich selbst, nämlich die richtige Dosis. Und da wird es jetzt dann mal wieder eine Cäsur geben müssen. Der Versuch grossen Einfluss darauf zu nehmen wer vorbeikommt ist - glaube ich - zum Scheitern verurteilt. Die Ströme suchen sich ihr eigenes Bett....
brittbee - 12. Okt, 19:04
Herr Mayer, ich mag die Überraschungsgäste die im feinen Rinnsal (von Strömen kann hier an Bord nicht die Rede sein) hier angespülen. So soll es auch bleiben. Ein Schloss vor die Tür zu legen sieht mir gar nicht ähnlich. Ich halte es wie mit meinen Parties. Tür auf. Einzelne Deppen werde ich konkret ansprechen und vor die Tür setzen.
arboretum (Gast) - 11. Okt, 21:06
Das ist der Vorteil, schrieb ich im März einmal einem Blogger, wenn man vom siebten bis zum achtzehnten Lebensjahr unter permanenter öffentlicher Beobachtung aufgewachsen ist. Und egal, was Du tust oder lässt, und wie Du es tust oder lässt, es ist im ganzen Vorort Gesprächsthema und wird von irgendwelchen Kleingeistern bewertet. Mit der Zeit lernt man, sich einen feuchten Kehricht darum zu scheren, ob andere die Nase rümpfen oder nicht. Das befreit.
Irgendwann kann man sogar darüber lachen, denn wie heißt es so schön? „Es sind die bunten, nie die grauen Mäuse, über die geredet wird.“
Und all den grauen, die so viel Käse reden, spendiere ich ein Bild.
Irgendwann kann man sogar darüber lachen, denn wie heißt es so schön? „Es sind die bunten, nie die grauen Mäuse, über die geredet wird.“
Und all den grauen, die so viel Käse reden, spendiere ich ein Bild.
croco (Gast) - 11. Okt, 22:36
So wie arboreturm es berichtet, kenne ich es auch. Es hat mich stark gemacht.Ich kann wieder in einer kleinen Stadt leben, und so wie ich will. Ich genieße es anders zu sein. Anpassung ist nämlich ganz schön anstrengend.
Bitte bleiben Sie doch , Frau Brittbee, ich komme gerne vorbei lese ein bißchen.
Bitte bleiben Sie doch , Frau Brittbee, ich komme gerne vorbei lese ein bißchen.
brittbee - 12. Okt, 19:09
Arboretum, wir hatten das Thema schon mal. Ich kann mich sonst gut gegen den Wind stellen. Aber natürlich hängt das auch immer von meiner momentanen Verfassung ab. Und jetzt hat es mich mehr getroffen. Zu anderen Zeiten würde ich die Schulter zucken. An manchen Tagen wäre ich gern eine graue Maus.
bittersweet choc - 12. Okt, 00:06
hübsche kleinstädte: zuviel zuckerguss, so viel, dass man sich hin und wieder übergeben muss. da will man nicht kleben bleiben.
habe mir einen gin tonic genommen, eine gurkenscheibe reingetan und bin froh hier zu sein :)
habe mir einen gin tonic genommen, eine gurkenscheibe reingetan und bin froh hier zu sein :)
arboretum - 12. Okt, 00:16
In meinem Fall war's nicht einmal eine Kleinstadt. Aber manchmal ist die Welt eben ein Dorf.
brittbee - 12. Okt, 19:09
Wer SZ überlebt hat, weiß wovon ich spreche ;-)
glam (Gast) - 12. Okt, 06:54
oh dear brittbaby,
ich würde sofort einen gin-tonic trinken, aber das geht nicht. es ist noch zu früh am morgen und ich lag gestern mit einer vergiftung darnieder und mein system braucht zunächst eine durchspülung mit hartem, schwarzen, englischen frühstückstee.
ich würde sofort einen gin-tonic trinken, aber das geht nicht. es ist noch zu früh am morgen und ich lag gestern mit einer vergiftung darnieder und mein system braucht zunächst eine durchspülung mit hartem, schwarzen, englischen frühstückstee.
brittbee - 12. Okt, 19:10
Hase, was machst Du nur? Hab´s in Deinem Blog heute morgen kurz gelesen, aber ich komme mal wiede rgar nicht zum Bloggen.
blogistin - 12. Okt, 09:15
wenn es das ist, wonach es klingt – weia! solche irren typen gibt es leider in jeder kleinen oder großen (internet-)gemeinde … ich habe sehr lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass nur eines wirklich hilft: ignorieren. und zwar völlig, gänzlich, ausnahmslos. irgendwann gibt jeder auf. das schale gefühl ob der dinge, gefühle, die man (hier) offenbart hat, bleibt. aber dafür, denke ich, wiegt das andere, das, was man gewinnt durchs offen sein, durchs offenbaren, durchs gedanken teilen, viel schwerer.
könnt ich vielleicht ein glas milch anstelle des gin tonic? ich bin so schnell beknödelt … ;-)
könnt ich vielleicht ein glas milch anstelle des gin tonic? ich bin so schnell beknödelt … ;-)
che2001 - 12. Okt, 13:32
Frechheit siegt
Vielleicht hilft folgende Geschichte: Ein Freund von mir fand es schlicht und einfach lustig, als er in sein katholisch-bigottes provinzielles Kaff zurückkam (Osnabrück, OK, nicht wirklich ländlich :-) ) und mitbekam, die Nachbarschaft tuschele darüber, dass er Heroin nähme. Seine Reaktion war ein breites Lächeln und der Spruch:"Schade, dass Aids tödlich ist, sonst wäre das eine tolle Vorzeige-Krankheit, um damit zu renommieren, dass man ein wildes Leben führt. Schade, dass es den weichen Schanker nicht mehr gibt! Ich halte es nach dem Motto: Egal, was über einen erzählt wird, Hauptsache, man bleibt im Gespräch."
brittbee - 12. Okt, 19:11
Liebe Blogistin,
schön dass Du mich noch mal an das Positive dieses wunderbaren Netzwerkes erinnerst. Stimmt. Schon jetzt habe ich ungleich mehr gewonnen als es mir je schaden könnte.
schön dass Du mich noch mal an das Positive dieses wunderbaren Netzwerkes erinnerst. Stimmt. Schon jetzt habe ich ungleich mehr gewonnen als es mir je schaden könnte.
Modeste - 12. Okt, 10:03
Ohne Ihr genaues Problem zu kennen, Frau Spreepiratin - die Scheinnähe, die das Führen eines persönlichen Blogs mit sich bringt, treibt in ziemlich vielen Fällen die sonderbarsten Blüten, und bringt so manche Grenzverletzung mit sich, zu denen das eigene Blog dann angeblich geradezu eingeladen hat. Die Lösung dieses Problems, die einem an manchen Tagen das Führen des Blogs schon ein wenig verleiden kann, ist mir leider auch noch nicht in den Schoß gefallen. Aber es ist schon manchmal eine enge Welt, da haben Sie recht.
kid37 - 12. Okt, 11:35
Borderline
Sehr vertrackt. Kleiner Finger, ganze Hand. Auch Robbie Williams verbittet sich allzu nahe Fragen nach seinem Privatleben. Zurecht. Blogger sind kein Freiwild, nur weil sie ab und an etwas verschenken. Die Grenze kann da manchmal scharf sein. Rasiermesserscharf.
brittbee - 12. Okt, 19:14
Liebe Modeste, ich jongliere mit kleineren Übergriffen lässig und schon länger. Aber wenn jemand (sicher zufällig und nicht so bewußt wie es sich anfühlt) die Achillesverse erwischt, tja, das sitzt. Sollte Ihnen eine Patentlösung für dieses Blogproblem zu Ohren kommen, lassen Sie es mich wissen.
brittbee - 12. Okt, 19:18
Herr Kid, der Messerwerfer! Sie wissen ganz sicher, wovon ich spreche. Meine Unbefangenheit im Blog ist weg. Das Private hier wird weniger privat werden. Scharfe Grenze. Darum weine ich am meisten.
Modeste - 13. Okt, 00:46
Ja, das ist ja schade. Ich schreibe inzwischen kaum mehr aktuelle Privatheiten, und es tut mir leid darum. Da ist schon so mancher Text auf der Festplatte liegengeblieben, und noch mehr Texte gar nicht erst geschrieben worden. Aber sei´s drum - die Welt ist groß, und zu schreiben gibt es Vieles. Schreiben Sie weiter, ich mag Ihr Blog. Und kommen Sie doch nächsten Mittwoch, ich würde mich sehr freuen.
Booldog - 13. Okt, 10:04
Inzwischen blicke ich auf unser aller twoday-Anfänge, die irgendwo zwischen Mitte letzten und Anfang diesen Jahres lagen, mit Nostalgie und Wehmut zurück. So schön und unbekümmert wird es nie wieder werden.
Ja! Kommen, kommen! :-) (Will auch, aber weiß nicht, ob es klappt.)
Ja! Kommen, kommen! :-) (Will auch, aber weiß nicht, ob es klappt.)
Homo_Ludens - 12. Okt, 17:44
Bee, Sie sind sozusagen meine ständige Vertretung in Berlin und haben durch ihre Geschichten schon dafür gesorgt, daß ich wohl meine nächste Städtereise an die Spree mach´. Und Engstirnigkeit und Borniertheit durch Flucht zum Sieg zu verhelfen dürfte bei `ner Piratin ja wohl ausfallen... ;o)
brittbee - 12. Okt, 19:20
Homo_Ludens, richtig! ...und mit 20 Kanonen wird gekämpft! Flucht? Nichts da, war nur ein kurzer, ganz kurzer Gedanke. Melden Sie sich beim nächsten Besuch in der Hauptstadt bitte dringend schriftlich in der Ständigen Vertretung. Zwecks Gin Tonic o.ä. an Bord.
herold - 12. Okt, 19:32
ja also
der rechte obere dreier hätte in der pubertät reguliert gehört, ist aber immer noch einen verusch wert ....
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